Architektur & Umwelt – Ressource Boden

Kuratierung Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe zur Nachhaltigkeit in der Architektur
05.05.2022 – 30.06.2022

Zunehmend leiden Menschen weltweit durch Hitzewellen, Überschwemmungen und Dürrekatastrophen unter den Folgen des fortschreitenden Klimawandels. Die Baubranche ver- ursacht nicht nur einen Großteil der CO2-Emissionen, sondern verbraucht auch den größten Teil an Ressourcen und ist somit ein wesentlicher Treiber des Klimawandels. Durch stetigen Neubau und Flächenverbrauch werden wertvoller Lebensraum der Tier- und Pflanzenwelt zerstört. Vor dem Hintergrund unserer planetaren Grenzen geraten Ansätze wie „Reduce, Reuse, Recycle“ und mit Circular Economy als Wirtschaftsmodelle, die in geschlossenen Kreisläufen organisiert sind und den Wert des Materials hoch halten in den Fokus.

Architektur & Umwelt, die Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe zur Nachhaltigkeit in der Architektur möchte anhand von Ressourcen unterschiedliche Positionen und Akteure aus der Region und darüber hinaus zu Wort kommen lassen und damit einen Beitrag zur Diskussion über eine nachhaltige Architekturproduktion leisten. Die Ausstellungen sind im Schaufenster der ÖVA Passage kostenfrei zugänglich. Es handelt sich um ein Kooperationsprojekt mit Unterstützung der Stadt Mannheim.

Fotos: Rocco Valentino

Die Bodenfrage: Klima – Ökonomie – Gemeinwohl

Wir leben auf und mit dem Boden. Er ernährt uns und kühlt die Atmosphäre. Wir brauchen ihn zum Wohnen, nutzen ihn in der Freizeit und für die Arbeit – ohne freien Zugang zum Boden ist unser Wirtschaftsmodell nicht denkbar. Seit der Weltfinanzmarktkrise ändert sich dies. Da sich konservative Geldanlagen nicht mehr rentieren, haben sich unsere Böden zu begehrten, international nachgefragten Anlageobjekten entwickelt.Steigende Mieten sind ein deutliches Symptom dafür. Im Kern geht es aber um weit mehr: Unsere Soziale Marktwirtschaft und unser Gemeinwesen stehen auf dem Spiel, zudem hängt das Klima direkt davon ab, wie wir den Boden nutzen. In der Ausstellung werden 36 Aspekte der Bodenfrage in den Teilbereichen Klima, Ökonomie und Gemeinwohl beleuchtet. Es werden Querbezüge hergestellt und konkrete Lösungsansätze für eine der dringlichsten Fragen unserer Gegenwart aufgezeigt. Die Ausstellung ist ein Projekt der Universität Kassel in Kooperation mit der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung und im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat gefördert.

AR/KATE Mannheim: Architektur und Skateboarding

Ar/KATE ist die Ausstellung zum Buch. Mit seinem präzisen Design und Typologisierung von Skatespots erschafft Florian Budke einen Architekturführer der besonderen Art. Große Schwarzweißbilder schaffen einen Blick für Plätze in Mannheim, die im Alltag nur ungenau wahrgenommen werden. Florian Budke erfasst die Elemente und Schwierigkeitsstufen von Skatespots. Dabei schafft er es nicht nur die wichtigsten Orte zum Skaten zu kartieren sondern gleichsam die Verbindung von gebautem Raum und sozialer Praxis herzustellen.In Bildern, Zitaten und Darstellungen schwingt neben der reinen Dokumentation auch die nicht immer legale Raumaneignung mit. Allein durch die Verbindung von Architektur und sozialer Praxis vermittelt Ar/Kate den Wunsch nach Anerkennung und Versöhnung. Der Architekturführer stellt auch dar, wie Raum von mehreren Akteuren gleichzeitig genutzt werden kann. Die sogenannte „Multicodierung”, das Zusammenrücken von Funktionen in unserer Stadt, kann als eine Möglichkeit für flächeneffiziente Nutzung der knappen Ressource Boden verstanden werden.