(English below)
Die Stadt Mannheim plant derzeit den Bau einer neuen Stadtbibliothek. Als Bewohner der Stadt hat mich dieses Vorhaben von Anfang an interessiert. So entstand im Rahmen meines Studiums dazu ein studentischer Entwurf.
Das gesamte Bibliothekswesen befindet sich derzeit in einem umfassenden Wandel. Digitalisierung, neue Medien und das Bedürfnis nach gemeinschaftlichen Räumen stellen neue Anforderungen an den Bibliotheksbau. In meinem Entwurf bediene ich verschiedener Konzepte um diesen neuen Herausforderungen zu begenen. Im neuen Gebäude stehen verschiedene Räume für ruhiges und konzentriertes Arbeiten, aber auch aktive Räume zur Förderung von Interaktion und Kommunikation zur Verfügung. Neben dem Bestand der Bibliothek locken Programme wie ein Makerlab mit 3-D-Druckern, ein Kundenzentrum für den ÖPNV, eine Dachterrasse mit Stadtgarten, ein Ausstellungsbereich, ein Café und ein Bistro die Menschen in das Gebäude. Für Veranstaltungen stehen ein großer Multifunktionsraum und Seminarräume zur Verfügung.
Historischer Blockrand
Um 1600 n. Chr. wurde mit dem Bau der Innenstadt von Mannheim als Planstadt begonnen. Der Stadtgrundriss weißt ein schabrettartiges Muster in Blockrandbebaaung auf. Die sogenannten „Quadrate“ werden wie auf einem Schachbrett in Buchstaben und Zahlen benannt. Noch heute dominiert im Stadtzentrum die Blockrandbebauung und dient dem Entwurf als Vorbild. In der Bibliothek befindet sich im Blockrand der introvertierte und ruhige Teil des öffentlichen Gebäudes.
Dalbergplatz
Im Quadrat N2 liegt der Dalbergplatz. Er ist nach der historischen Mannheimer Persönlichkeit Wolfgang Heribert von Dalberg benannt und be- herbergt ein Denkmal zu dessen Ehren. Dalberg war mitbegründer des Nationaltheaters und schrieb selbst einige Theaterstücke. Im angren- zenden Quadrat N3 liegt auch das Dalberghaus, welches die Musikbibliothek beherbergt. Der Dalbergplatz durchschneidet den Blockrand und bildet einen urbanen öffentlichen Raum mit Auf- enthaltscharackter. Das „Quadraterelief“ an der Bibliotheksfassade symbolisiert diesen Prozess.
Modellhaus A
Zur Bebauung der Planstadt Mannheim wurden von den Planern vier Beispielhafte Modelhäuser entwickelt. Dies sollten den Bauherren bei der Bebauung Mannheims als Vorlage und Beispie- le dienen. Das Modelhaus A stellte einen Repre- sentationsbau an der Piazza da. Die Arkade bietet Schutz vor Regen und laden den Passanten ein das öffentliche Gebäude zu betreten. Öffentliche Programme im Erdgeschoss wie eine Zweigstelle des örtlichen ÖPNV, einer Ausstellungsfläche und ein Bistro fördern die Verzahnung zwischen Platz und gebäude. Der Innenhof mit seinen belebten Brücken und der Gebäudeerschließung öffnet sich als aktiver Bereich der Bibliothek zum Platz hin.
Dachform
In der Innenstadt von Mannheim findet man eine vielzahl verhschiedner Dachformen und Höhen. Die Diversität in der Höhe wird im Ent- wurf aufgriffen und genutzt. Das Dach be- herbergt einen erhöhten Luftraum für den Multifunktionsraum im letzten Geschoss, Dach- terassen zum flanieren und für Urban Gardening sowie einen Lagerraum für Gartenutensilien.
Fassade
Gemauerte Klinkerfassaden dominieren in vielen Stadtteilen das Bild der Stadt. In Anlehnung an diese örtliche Bautradition besteht die Oberfläche der Bibliothek auch aus dem gebrannten Klinker.
In der Fassade wechseln sich Bereiche mit voller Verklinkerung und verglaste Bereiche mit einer vorgehängten Konstruktion ab. In der Ausgestalltung lehnt sich diese an die traditionelle Ornamentik von Gesmims und Pilaster an. Wie an vielen Fassaden in der In- nenstadt sind Wand- und Deckenanschlüsse und somit Teile der inneren Organisation an der Fassade ablesbar.
Die Teiltransparanten Bereiche in der Fas- sade bestehen aus senkrechten Seilkonst- ruktionen an denen Keramik kacheln im For- mat der Klinker im üblichen Verlegemuster angebracht sind. Diese Kacheln erzeugen durch ihre scheinbare Verwindung ein Spiel in der Fassade.
Die Fugen sind Lichtdurchlässig. Dadurch gelangt geringesn Licht tagsüber in das Ge- bäude. Bei Nacht scheint die Innenbeleuch- tung durch diese Fugen. Dadurch leuchtet das Gebäude bei Nacht weit sichtbar.
City Library, Mannheim
In the facade, areas with full clinker and glazed areas alternate with a suspended structure. In the decoration, this is based on the traditional ornamentation of Gesmims and Pilaster. As on many facades in the city center, wall and ceiling connections and thus parts of the internal organization are visible on the facade.
The city of Mannheim is currently planning the construction of a new city library. As a resident of the city, this planning task fascinated me from the very beginning. So, as part of my studies, this student design was created.
The library building as a whole is currently undergoing a major transformation. Digitization, new media and the need for common spaces are making new demands on library construction. In my design I try to apply different solutions to these challenges. In the new building, various rooms for quiet and concentrated work but also active spaces to promote interaction and communication are available. In addition to the inventory of the library, programs such as a makerlab with 3-D printers, a customer center for public transport, a roof terrace with urban gardening, an exhibition area, café and bistro are also designed to lure the people into the building. For events, a large multi-function room and seminar rooms are available.
In the facade, areas with full clinker and glazed areas alternate with a suspended structure. In the decoration, this is based on the traditional ornamentation of Gesmims and Pilaster. As on many facades in the city center, wall and ceiling connections and thus parts of the internal organization are visible on the facade.
The semi-transparent areas in the facade consist of vertical rope constructions to which ceramic tiles in the format of the clinker are attached in the usual laying pattern. These tiles are twisted at different angles. All in all, they create an exciting relief in which dark and light parts alternate.
Due to the suspension, the joints are translucent. Through this, a little light gets into the building during the day and creates a play of shadow and light in the interior. At night, the effect turns around and the interior lighting shines through the joints to the outside. The new city library lights up and stages the traditional masonry.